Die Dickdarmspiegelung

Zur Diagnostik, zur Vorsorge und zur Therapie

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist ein endoskopisches Verfahren, zur genauen Untersuchung des Dickdarms. Sie ist die Hauptpräventionsmaßnahme, um einem Dickdarmkrebs vorzubeugen und hilft in der Diagnostik von Erkrankungen, wie z.B. chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Blutungen im Darm, Divertikel-Erkrankungen etc. Vor jeder Koloskopie wird ein sog. Vorgespräch mit einem Arzt durchgeführt. Es dient der detaillierten Erläuterung des Untersuchungsablaufes, um die Indikation und die Ziele der Untersuchung festzulegen. Sie werden umfassend über eventuelle Risiken / Komplikationen aufgeklärt und erfahren auch, wie Sie mit einzunehmenden Medikamenten vor der Untersuchung verfahren sollten. Bitte informieren Sie uns über alle Medikamente, die regelmäßig von Ihnen eingenommen werden und sprechen Sie in diesem Vorgespräch Ihre Fragen od. Bedenken an! Gerne beraten wir Sie umfassend.

Eine Darmspiegelung: ...

  • ... ist ein schmerzfreies und sicheres diagnostisches Verfahren, um den Ursachen von vielfältigen Darmbeschwerden und -erkrankungen auf die Spur zu kommen.
  • ... ist der zentrale Baustein in der Darmkrebs-Vorsorge: Das Entfernen evtl. vorhandener Darmpolypen (Darmkrebs-Vorstufen) senkt das Risiko der Entstehung von Darmkrebs effektiv!
  • ... ist meist kostenfrei, da viele Krankenkassen die Kosten dieser Vorsorgeuntersuchung übernehmen (Frauen ab 55 J. / Männer ab 50 J.).

Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) während der Darmspiegelung

Die Darmspiegelung ist ein wichtiger diagnostischer Test für die Früherkennung und Überwachung von Darmkrebs und anderen Darmproblemen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) kann diese Untersuchung noch genauer und effektiver gestalten. Die Systeme analysieren die vom Koloskop übertragenen Bilder schnell und markieren "verdächtige" Bereiche, um auf potenzielle Probleme aufmerksam zu machen. Dies erhöht nochmals die Sicherheit, dass keine wichtigen Anomalien übersehen wird. Bereits in 2 unserer Behandlungsräume im Zentrum für Magen- und Darmgesundheit können wir die innovative KI-Unterstützung während Darmspiegelungen hinzuziehen.

Die Kosten für die KI-Unterstützung werden zurzeit nur teilweise von privaten Kassen und noch nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen. Daher wird dies als individuelle Gesundheits-Leistung (IGeL-Leistung) abgerechnet. Sprechen Sie uns hierzu gerne im Vorgespräch zur Darmspiegelung an - wir beraten Sie. Bitte beachten Sie, dass wir die KI-Unterstützung auf Grund der begrenzten Anlagenzahl nur auf Verfügbarkeitsbasis einsetzen.

So bereiten Sie sich richtig auf eine Darmspiegelung vor:

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Ablauf einer Darmspiegelung

Am Termin Ihrer Untersuchung erhalten unsere Patienten bei Untersuchungsbeginn eine kurze tiefe Sedierung. D.h. Sie verschlafen - völlig schmerzfrei - die dann folgende ca. 20 minütige Untersuchung! Die Untersuchung führen ein Arzt und speziell qualifiziertes Pflegepersonal gemeinsam durch.
Das Untersuchungsgerät - ein Koloskop- ist ein dünner flexibler Schlauch an dessen einem Ende Kamera, Licht und auch die Möglichkeit für kleinste Werkzeuge eingebaut sind - z.B. Zangen, Schlingen,etc. Am anderen Ende befindet sich die Steuerungsmöglichkeit für die gewünschten Bewegungen des Gerätes. Es wird durch den After in den Darm einführt und macht auf seinem Weg durch den Dickdarm Kameraaufnahmen von der Darmschleimhaut, die direkt vom Untersucher auf hochauflösenden Videoschirmen gesehen und bewertet werden können. Dazu ist es ganz wichtig, dass der Patient vor der Darmspiegelung, seinen Darm mit Hilfe eines Abführmittels „reinigt“, damit der Darm leer und sauber ist. So kann während der Untersuchung die Darmschleimhaut sicher beurteilt werden.

Wann wird eine Koloskopie durchgeführt?

Die Bitte um eine Darmspiegelung stellt Ihr Haus- oder Facharzt in verschiedenen Situationen:

  • Bei dem Verdacht auf eine bzw. zur Kontrolle einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (z.B. colitis ulcerosa od. Morbus Crohn)
  • Bei Verdacht auf eine akute entzündliche Darmerkrankung
  • Zur Abklärung funktioneller Verdauungsbeschwerden, um mögliche Ursachen der Verdauungsbeschwerden zu finden.
  • Im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen wird die Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr alle zehn Jahre empfohlen.
  • Wenn Darmkrebs bereits in Ihrer Familie vorgekommen ist, wird die erste Darmspiegelung bereits früher empfohlen: entweder ab dem 40.- 45. Lebensjahr oder spätestens zehn Jahre vor dem frühesten Krebserkrankungsalter in der Familie.
  • Betroffene von familiären Tumorsyndromen - bei denen ein hohes Risiko für Darmkrebs besteht (FAP oder HNPCC) - werden engmaschig im Rahmen von Darmspiegelungen kontrolliert durch spezielle Tumorvorsorge-Programme.